Büro umweltfreundlich gestalten: so geht’s

Bildschirme, PCs & Co, die den ganzen Tag Strom ziehen und Drucker, die nicht nur die Raumluft verpesten, sondern jede Menge Papier und damit frischen Zellstoff verbrauchen: Selbst wenn wir den CO2-Ausstoß durch Videotelefonie statt Außenterminen deutlich reduzieren können, ist Büroarbeit in den wenigsten Fällen nachhaltig. Wir verraten Ihnen, mit welchen einfach umsetzbaren Maßnahmen, Sie Ihren Büroalltag deutlich umweltfreundlicher gestalten können.
1. Ziehen Sie den Stecker!
Während man früher stationäre und mobile Endgeräte stets heruntergefahren hat, werden diese mittlerweile nach getaner Arbeit gerne nur in den Energiesparmodus versetzt. Fahren Sie den PC also lieber nach Feierabend herunter und ziehen Sie den Stecker. Eine Mehrfach-Steckdose mit Ein- / Ausschalter tut es auch.
Tipp: Auch wenn kein Handy angesteckt ist, verbrauchen Ladegeräte in der Steckdose geringe Mengen Strom. Der “Übeltäter” ist der Trafo, der die Netzspannung heruntertransformiert.
2. Digitalisieren Sie!
Pro Jahr “verdruckt” ein deutscher Arbeitnehmer im Schnitt einen halben Baum – kein Witz! Dabei bietet uns die Digitalisierung so viele papierlose Alternativen. Denken Sie zum Beispiel Cloud-Software und natürlich die klassische E-Mail.
3. Verwenden Sie Recyclingpapier!
Wenn es dann doch nicht ganz ohne geht, nutzen Sie wenigstens Recyclingpapier. Statt grauen Lappen gibt es mittlerweile auch Druckerpapier mit wenig Frischfaseranteil in top Qualität.
Übrigens: Indem Sie Papier beidseitig bedrucken, sparen Sie Papier, damit Geld und schützen gleichzeitig die Umwelt. Probieren Sie auch mal eine kleine Schriftgröße aus, um mehr Inhalt auf weniger Papier zu bekommen.
4. Installieren Sie Rolläden!
“Und es war Sommer…” und deshalb so richtig heiß. Um die Temperatur im Büro auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, laufen Klimaanlagen gerne um die Wette. Doch der Stromverbrauch der Kühlanlagen ist enorm. Das wirkt sich nicht nur negativ auf die Umwelt aus (noch lange ist Strom nicht zu 100 % nachhaltig) und schmerzt auch Ihrer Bilanz – Sie kennen ja den Strompreis. Das neuste aus Abteilung Q: Rolläden! Die tun es häufig auch und sind deutlich umweltfreundlicher.
5. Trennen Sie Ihren Büromüll!
Auch wenn es lästig erscheint: Die Pflicht zur Mülltrennung gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist keine Schikane des Gesetzgebers, sondern durchaus sinnvoll. Aus Altpapier werden Fasern für Recyclingpapier gewonnen, Glas wird eingeschmolzen. Und der ganze Plastikmüll? Diese wird – jedenfalls zu einem gewissen Prozentsatz – zu Granulat verarbeitet. Daraus entstehen dann beispielsweise Funktionskleidung.
E-Mails besser als Briefe?
Experten schätzen, dass der CO2-Ausstoß pro versendeter und gelesener E-Mails bei etwa 10 Gramm liegt. Schuld daran sind vor allem stromfressende Server, die zu großen Teilen mit nicht-nachhaltiger Energie betrieben werden.
Bei 347,3 Milliarden E-Mails pro Tag (Prognosen von Statista für das Jahr 2023) und zusätzlich 62 TRILLIONEN ungelesenen Spam-Mails, ergibt das einen Gesamt-CO2-Ausstoß von mehr als über 300 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr – nur durch E-Mails. Der CO2-Ausstoß des gesamten Verkehrs in Deutschland liegt im Vergleich dazu bei „nur“ 165 Tonnen jährlich.
Trotzdem: E-Mails müssen nicht physisch transportiert werden und verbrauchen weder Papier noch Druckertinte. Letzten Endes sind digitale Lösungen deshalb umweltfreundlicher.
Quellen:
https://de.statista.com/infografik/18687/stromerzeugung-in-deutschland-nach-energiequellen
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/252278/umfrage/prognose-zur-zahl-der-taeglich-versendeter-e-mails-weltweit/
https://www.fibers-in-process.de/news/verarbeitung-und-beschichtung/Weltweites-Briefaufko mmen—Digitalisierungs-Ranking-Welche-Nationen-senden-noch-die-meisten-Briefe-6996
https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/abfallwirtschaft/abfallrecht